Arbeits­welt der Zukunft: Büro 2030 – ein Rundgang

1. März 2023

Wor­auf sich Unter­neh­men künf­tig bei der Orga­ni­sa­tion von Büro­ar­beit ein­stel­len müs­sen, haben For­scher unter­sucht. Ihre Erkennt­nisse bie­ten eine Basis dafür, schon jetzt Hand­lungs­op­tio­nen auszuloten.

Corona und Digi­ta­li­sie­rung haben die Arbeits­welt wohl nir­gendwo so stark ver­än­dert wie im Büro. Auch nach den Lock­downs ist das Home­of­fice für viele Mit­ar­bei­tende nicht mehr weg­zu­den­ken: Nach einer Erhe­bung des ifo-Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung konnte Ende 2022 etwa jeder Vierte aller Beschäf­tig­ten in Deutsch­land die Mög­lich­keit nut­zen, zumin­dest zeit­weise von daheim aus zu arbei­ten. Auf die­sem Niveau sehen die Münch­ner Exper­ten den Wert auch län­ger­fris­tig. Im Bereich der Büro- und Wis­sens­ar­beit liegt er natur­ge­mäß deut­lich höher als etwa in der Industrie.

Schon allein des­halb wird sich der Trend zur papier­ar­men Büro­ar­beit kaum noch umkeh­ren las­sen – denn digi­tale Doku­mente und deren Bear­bei­tung an ver­schie­de­nen Orten ermög­li­chen Remote Work über­haupt erst. Zudem wer­den so Res­sour­cen geschont, was dem Ziel vie­ler Unter­neh­men, nach­hal­ti­ger zu wirt­schaf­ten, ent­ge­gen­kommt. Wie weit diese Ent­wick­lun­gen bis zum Ende die­ses Jahr­zehnts gedie­hen sein wer­den und wie sie bun­des­weit Büros und die Arbeit darin ver­än­dern wer­den, das haben Exper­ten des Fraun­ho­fer-Insti­tuts für Arbeits­wirt­schaft und Orga­ni­sa­tion IAO im Rah­men des Pro­jekts „Office 21“ erforscht.

Sze­na­rien für die Arbeits­welt von morgen

Aktu­elle Ergeb­nisse haben sie in der Stu­die „Bey­ond Mul­tispace“ zusam­men­ge­fasst. Grund­sätz­lich sehen sie als trei­bende Kräfte die „drei gro­ßen D“: Demo­gra­fie, Digi­ta­li­sie­rung, Dekar­bo­ni­sie­rung. Um deren Aus­wir­kun­gen abschät­zen zu kön­nen, ent­wi­ckel­ten die Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler vier Sze­na­rien, die eine Vor­schau auf die Zukunft der Arbeits­welt im Büro 2030 zulassen:

  • Die Vari­ante „Neue freie Welt“ beschreibt eine Ent­wick­lung, an deren Ende Büro- und Wis­sens­ar­beit durch extreme Fle­xi­bi­li­tät geprägt ist: Diese werde von einer erleb­nis- und wer­te­ori­en­tier­ten Gesell­schaft in allen Belan­gen ver­langt, wäh­rend zugleich das Bewusst­sein für Fra­gen des Umwelt­schut­zes in der Breite der Bevöl­ke­rung zunimmt. Die Grenze zwi­schen Berufs- und Pri­vat­le­ben wird zuneh­mend flie­ßend, weil die gesetz­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen höchst­mög­li­che Fle­xi­bi­li­tät bei der Gestal­tung der Arbeit erlau­ben. Tech­no­lo­gien sind dar­auf aus­ge­rich­tet, dies durch umfas­sende Ver­net­zung zu ermög­li­chen.

  • Nicht ganz so fle­xi­bel geht es im Sze­na­rio „Neues grü­nes Europa“ zu – dafür steht der Schutz von Umwelt und Klima stär­ker im Zen­trum. Daher wird das Ver­hal­ten von Büro­nut­ze­rin­nen und ‑nut­zern vor allem davon bestimmt, wie Res­sour­cen am effi­zi­en­tes­ten genutzt wer­den kön­nen: Die meis­ten Beschäf­tig­ten machen die Wahl ihres Arbeits­or­tes von öko­lo­gi­schen Gesichts­punk­ten abhän­gig, die Fahrt ins Büro wird somit zu einem bewuss­ten Akt. Tech­no­lo­gie soll hier nicht nur die Arbeit selbst erleich­tern, etwa durch die Auto­ma­ti­sie­rung von Rou­ti­ne­tä­tig­kei­ten, son­dern auch bei einer nach­hal­ti­gen Arbeits­or­ga­ni­sa­tion sowie der Ver­wal­tung der Büro­ge­bäude selbst hel­fen.

  • Im Gedan­ken­ex­pe­ri­ment „Indi­vi­du­el­ler Fokus“ steht die Maxi­mie­rung von per­sön­li­chen Vor­tei­len für die Mit­ar­bei­ten­den in Büros im Mit­tel­punkt: Von ihren Unter­neh­men erwar­ten sie daher sowohl größt­mög­li­che Fle­xi­bi­li­tät bezüg­lich des Arbeits­or­tes als auch top-aus­ge­stat­tete Büro­räum­lich­kei­ten, die durch vari­ie­rende Insze­nie­run­gen ihren Erleb­nis­hun­ger befrie­di­gen kön­nen. Andern­falls nut­zen sie ver­stärkt die Mög­lich­keit, von außer­halb zu arbei­ten – sei es aus dem Home­of­fice oder im Rah­men einer Work­a­tion auch gerne mal vom Strand aus. Diese größt­mög­li­che Frei­heit ermög­licht ihnen der Ein­satz neu­es­ter Tech­no­lo­gien im Unter­neh­men.

  • Dass der Weg in die Arbeits­welt 2030 nicht grad­li­nig ver­lau­fen dürfte, deu­tet das Sze­na­rio „Zurück aus der Zukunft“ an: Auch hier wan­deln sich Tätig­kei­ten und Büros – aber nicht in dem Aus­maß, wie es wäh­rend der Pan­de­mie erwar­tet wor­den war. Die Fle­xi­bi­li­sie­rung von Arbeits­zei­ten und ‑orten ver­läuft eher vor­sich­tig. Sie schrei­tet auch nicht für alle Beschäf­tig­ten voran, zumal der Staat regu­lie­rend ein­greift. Die Arbeit im Büro erlebt einen Wie­der­auf­schwung, Räume müs­sen als All­roun­der aus­ge­stat­tet wer­den. Die dafür nötige Fle­xi­bi­li­tät wird durch die Ver­wen­dung neuer Tech­no­lo­gien ermöglicht.

Inves­ti­tio­nen für die Zukunft

Diese Sze­na­rien wer­den aller Wahr­schein­lich­keit nie­mals so Rea­li­tät wer­den – betriebs­wirt­schaft­li­che Zwänge dürf­ten sie ebenso modi­fi­zie­ren wie zum Bei­spiel poli­tisch gewollte gesetz­li­che Rege­lun­gen. Aber sie machen auf unter­schied­li­che Optio­nen auf­merk­sam, die für die Pra­xis rele­vant wer­den kön­nen. Ver­netzte Tech­no­lo­gien und moderne Büro­aus­stat­tung spie­len für alle unter­such­ten Ent­wick­lun­gen eine her­aus­ra­gende Rolle.

Damit soll­ten sich Ent­schei­der vor allem in klei­ne­ren und mit­tel­gro­ßen Unter­neh­men (KMUs) aus­ein­an­der­set­zen und mit der Opti­mie­rung von Infor­ma­ti­ons­pro­zes­sen im Betrieb begin­nen. Denn so schaf­fen sie die Grund­lage, um in allen Zukunfts­sze­na­rien im öko­no­mi­schen Wett­be­werb bestehen zu kön­nen. Die Basis dafür wird durch Inves­ti­tio­nen im Heute gelegt.

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